Manche Hobbymechaniker schreiten gerne selbst zum Radwechsel, um Zeit und Geld zu sparen. Ungeübten kann bei der Selbstmontage leicht ein Fehler unterlaufen. Und dann kann es statt der vermeintlichen Ersparnis teuer oder gefährlich werden.

Tipps

Damit der Reifenwechsel gut gelingt, haben wir einige Tipps parat:
Wagenheber 
Ein kräftiger Wagenheber muss her. Der bordeigene Wagenheber für die Panne unterwegs ist für einen professionellen Reifenwechsel weniger geeignet.Werkzeugkoffer
Blick in den Werkzeugkoffer: Zum Reifenwechsel braucht man zumindest Radkreuzschlüssel oder Stecknusssatz, Drehmomentschlüssel, eventuell Hochtemperatur-Schmierstoff „Anti Seize“ und Drahtbürste.Reifencheck
Wer die Reifen vom Vorjahr verwendet, sollte sie auf eventuelle Schäden prüfen. Neue Reifen müssen richtig dimensioniert sein. Die erforderliche Reifengröße steht im Typenschein. Wer neue Reifen benötigt, braucht erst gar nicht umzustecken und lässt dies beim Reifenkauf gleich vom Händler machen.

Radmuttern
Wer von Alu auf Stahl oder umgekehrt wechselt, hat meistens auch unterschiedliche Radmuttern zu den Felgen. Diese müssen auch verwendet werden, da diese Radmuttern einen unterschiedlichen Konus besitzen und nur zu Stahl bzw. Alufelgen passen. Wer sich unsicher ist, sollte beim Reifenhändler nachfragen.

Ausreichend Platz
Der Wagen muss gerade stehen, die Handbremse angezogen und ein Gang eingelegt sein. Bevor man den Wagenheber ansetzt, sucht man die richtigen Auflagepunkte. Im Zweifelsfall lieber in die Betriebsanleitung schauen. Vor dem Anheben löst man die Radmuttern leicht, ohne sie zu entfernen. Dann hebt man das Auto an, entfernt die Schrauben und nimmt das Rad ab.

Prüfung von Felge und Co
Bevor man die Reifen montiert, nützt man am besten die freie Sicht in das Innenleben des Autos und untersucht Stoßdämpfer und Bremsen auf Fehler. Felgen bzw. Schrauben werden – falls notwendig – mit einer rauen Bürste gereinigt. Das stellt sicher, dass die Schrauben später gut sitzen.

Die richtige Zuordnung
Die Reifen dürfen getauscht werden, um sie gleichmäßig abzufahren. Der rechte vordere Reifen soll links hinten montiert werden, links vorne gehört nach rechts hinten. Bei Reifen mit Laufrichtungsangabe gilt das nicht! Hierbei können nur die vorderen Reifen nach hinten bzw. die hinteren Reifen nach vorne gesteckt werden.

Montage: 
Wer hier keine helfende Hand hat, muss kräftig sein. Man setzt das Rad so an, dass die Felgenlöcher mit den Löchern des Radträgers übereinstimmen und zieht die erste Schraube handfest an. Nachdem alle Schrauben mit dem Werkzeug kreuzweise angezogen wurden, lässt man das Auto zu Boden. Nun kommt der Drehmomentschlüssel zum Einsatz. Damit werden die Radschrauben, ebenfalls über Kreuz, auf die empfohlenen Werte nachgezogen. Angaben zum richtigen Drehmoment erhält man in der Betriebsanleitung oder beim Hersteller des Autos.

Lagerung der Reifen
Die abgelegten Reifen werden gut gereinigt, beschriftet und zur optimalen Aufbewahrung am besten übereinander gestapelt oder an die Wand gehängt. Wer diese Vorarbeit leistet, tut sich umso leichter beim nächsten Reifenwechsel.

Nicht beim Werkzeug sparen

Wer aus Kostengründen den Radwechsel selbst durchführt, sollte keinesfalls beim Drehmomentschlüssel sparen. Falsch angezogene Schrauben können zu Schäden an Felgen, Radmutter und Gewinde führen. Zu locker angezogene Schrauben können auch fahrsicherheitstechnisch Probleme verursachen. Daher sollte man dringend nach einigen gefahrenen Kilometern überprüfen, ob die Räder tatsächlich fest sitzen und bei Bedarf nachjustieren. Es ist nicht nur einmal vorgekommen, dass sich ein schlecht montiertes Rad auf der Straße verselbstständigt hat.

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Chris Derwein /

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